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Ecken und Kanten

4.4.2025

Neben dem bereits mit einem Facelift versehenen EV6 und dem kolossalen EV9 bietet Kia mit dem EV3 nun also auch ein SUV mit kompakten Abmessungen und weitere Modelle sind bereits in der Pipeline. Wir durften uns kürzlich mit dem Kia EV3 in der Earth-Plus-Ausstattung vertraut machen.
 
Wenngleich derartige „Baukastenautos“ – der Begriff mag vielleicht negativ klingen, ist jedoch keinesfalls so gemeint –, wie die Elektromodelle von Kia es nun einmal sind, nicht bei jedem auf Anhieb Anklang finden, so hat uns das Exterieurkonzept durchaus überzeugt. Insgesamt versucht Kia die Optik auf das Wesentliche zu reduzieren, auf äußerlichen Schnickschnack wird fast vollumfänglich verzichtet. Das Auffälligste sind daher die venenartig ausgeformten LED-Leuchten an der Front und am Heck. Hinzu kommen in unserem Fall optionale 19-Zöller. Mit seinen Abmessungen von knapp über 4,3 Metern in der Länge, über 1,8 Metern in der Breite und fast 1,6 Metern Höhe lässt sich der EV3 größentechnisch in das Kompaktsegment einordnen. Direkte Konkurrenz: der Volvo EX30, Smart #1 und Renault Megane E-Tech Electric oder der VW ID.3 und der Cupra Born. Bereits nach kurzer Zeit war klar, dass der EV3 damit mehr als mithalten kann.
 
Auch im Innenraum verzichtet Kia auf Unnötiges und setzt den Fokus auf die technische Einrichtung. So fällt das Hauptaugenmerk unweigerlich auf die markante Displaylandschaft mit zwei 12,3 Zoll großen Displays für die Instrumente und das Infotainment, ein 5,3 Zoll großes Display zur Einstellung der Klimaanlage verbindet die beiden. Als wäre das nicht genug, würde der EV3 in der GT-Line darüber hinaus ein Head-up-Display mitbringen. Als zweiter Blickfang dient die anfangs ungewöhnlich ausgeformt anmutende Mittelkonsole, deren Oberfläche sich nach vorne verschieben lässt. Ein Ablagefach versteckt sich darin allerdings nicht. Das hat ein wenig für Verwirrung gesorgt, denn uns war schlicht nicht klar, was genau das bringen soll. Auf Nachfrage hat sich herausgestellt, dass diese als Laptop- oder Tabletablage beispielsweise während Ladestopps genutzt werden kann. Grundsätzlich also nicht unpraktisch. Das sonstige Interieur besticht dank des großzügigen Einsatzes teilweiser recycelter Stoffmaterialien durch eine heimelige Atmosphäre, auch der Komfort der Kunstledersitze ist toll. Das gilt im Übrigen auch für den Fond, denn trotz des relativ kurzen Radstandes von knapp 2,7 Metern lässt es sich dort selbst als groß gewachsene Person zumindest vorübergehend mehr als aushalten. Im Ergebnis präsentiert sich der EV3 mit einem wirklich gelungenen Interieur. Mit Ausnahme des Lenkrades. Zugegeben handelt es sich um einen vollkommen auf persönlichem Geschmack basierenden Eindruck, doch das klein in die Ecke gedrängte Kia-Logo passt einfach nicht dazu.

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Entspannt cruisen
 
Auch wenn die Lenkradoptik für uns etwas gewöhnungsbedürftig ist, an den Fahreigenschaften ändert das nichts. So verhält sich der EV3 entsprechend seiner Motorisierung äußerst ruhig und entspannt und federt darüber hinaus jede Unebenheit nahezu mühelos weg. Den Antrieb bildet ein 150 kW (204 PS) starker Elektromotor mit einem maximalen Drehmoment von 283 Newtonmetern. Das sorgt dafür, dass der knapp zwei Tonnen schwere EV3 in 7,9 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt. Somit ist auch Überholen oder rasanteres Einfädeln auf der Autobahn absolut machbar. Die maximale Reichweite liegt aufgrund der optionalen 19-Zöller bei 563 Kilometern, mit den serienmäßigen 17-Zöllern erhöht sich die Reichweite auf 605 Kilometer. Und auch wenn der EV3 anders als der EV6 oder EV9 statt über 800- nur über 400-Volt-Technik verfügt, so lässt sich die 81,4 kWh große Batterie an der Schnellladesäule doch in rund 31 Minuten wieder von zehn auf 80 Prozent aufladen und erlaubt damit auch längere Ausfahrten. Pluspunkt: Die Restreichweite wird sowohl mit Maximum (und damit stromsparend mit stärkster Rekuperationsstufe) als auch Minimum (versteht sich als absolutes Minimum) angezeigt. Heißt im Klartext: Liegt die tatsächlich zu fahrende Reststrecke unter dem angegebenen Minimum, kann man beispielsweise in Deutschland problemlos auch die Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h auskosten.
 
Sowohl in Sachen Design als auch Technologie bleibt Kia seiner Linie unterm Strich treu und fährt damit unserer Ansicht nach in die richtige Richtung. Auch an den Fahreigenschaften lassen sich keine Unfeinheiten feststellen. Mit seinen 460 bis 1.251 Litern Stauraumvolumen (hinzu kommt ein Frunk mit 25 Litern, der beispielsweise das Ladekabel fasst) können sich auch die Platzverhältnisse in Anbetracht seiner sonst kompakten Abmessungen sehen lassen. Einzig der Preis von 49.190 für die Earth-Plus-Ausstattungsvariante könnte für so manchen zu viel sein. Der Einstiegspreis liegt bei 36.840 Euro.
 

Text: Felix Kasseroler
Fotos: Tom Bause

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