Neben dem bereits mit einem Facelift versehenen EV6 und dem kolossalen EV9 bietet Kia mit dem EV3 nun also auch ein SUV mit kompakten Abmessungen und weitere Modelle sind bereits in der Pipeline. Wir durften uns kürzlich mit dem Kia EV3 in der Earth-Plus-Ausstattung vertraut machen.
Wenngleich derartige „Baukastenautos“ – der Begriff mag vielleicht negativ klingen, ist jedoch keinesfalls so gemeint –, wie die Elektromodelle von Kia es nun einmal sind, nicht bei jedem auf Anhieb Anklang finden, so hat uns das Exterieurkonzept durchaus überzeugt. Insgesamt versucht Kia die Optik auf das Wesentliche zu reduzieren, auf äußerlichen Schnickschnack wird fast vollumfänglich verzichtet. Das Auffälligste sind daher die venenartig ausgeformten LED-Leuchten an der Front und am Heck. Hinzu kommen in unserem Fall optionale 19-Zöller. Mit seinen Abmessungen von knapp über 4,3 Metern in der Länge, über 1,8 Metern in der Breite und fast 1,6 Metern Höhe lässt sich der EV3 größentechnisch in das Kompaktsegment einordnen. Direkte Konkurrenz: der Volvo EX30, Smart #1 und Renault Megane E-Tech Electric oder der VW ID.3 und der Cupra Born. Bereits nach kurzer Zeit war klar, dass der EV3 damit mehr als mithalten kann.
Auch im Innenraum verzichtet Kia auf Unnötiges und setzt den Fokus auf die technische Einrichtung. So fällt das Hauptaugenmerk unweigerlich auf die markante Displaylandschaft mit zwei 12,3 Zoll großen Displays für die Instrumente und das Infotainment, ein 5,3 Zoll großes Display zur Einstellung der Klimaanlage verbindet die beiden. Als wäre das nicht genug, würde der EV3 in der GT-Line darüber hinaus ein Head-up-Display mitbringen. Als zweiter Blickfang dient die anfangs ungewöhnlich ausgeformt anmutende Mittelkonsole, deren Oberfläche sich nach vorne verschieben lässt. Ein Ablagefach versteckt sich darin allerdings nicht. Das hat ein wenig für Verwirrung gesorgt, denn uns war schlicht nicht klar, was genau das bringen soll. Auf Nachfrage hat sich herausgestellt, dass diese als Laptop- oder Tabletablage beispielsweise während Ladestopps genutzt werden kann. Grundsätzlich also nicht unpraktisch. Das sonstige Interieur besticht dank des großzügigen Einsatzes teilweiser recycelter Stoffmaterialien durch eine heimelige Atmosphäre, auch der Komfort der Kunstledersitze ist toll. Das gilt im Übrigen auch für den Fond, denn trotz des relativ kurzen Radstandes von knapp 2,7 Metern lässt es sich dort selbst als groß gewachsene Person zumindest vorübergehend mehr als aushalten. Im Ergebnis präsentiert sich der EV3 mit einem wirklich gelungenen Interieur. Mit Ausnahme des Lenkrades. Zugegeben handelt es sich um einen vollkommen auf persönlichem Geschmack basierenden Eindruck, doch das klein in die Ecke gedrängte Kia-Logo passt einfach nicht dazu.