#
Life

Ein Ort zum Sein

18.6.2025

In einer immer hektischer werdenden Welt ist es wichtig, einen Ort zu haben, an dem man sich zurückziehen kann, um zur Ruhe zu kommen, Erholung und Stärkung zu finden. Das eigene Haus bietet den idealen Rahmen, um sich von der Außenwelt abzugrenzen und dennoch lebendig zu sein. Die Wände des Hauses werden Zeugen des Lebens: der ersten Schritte eines Kindes, der ersten Familienfeiern, der stillen Momente des Nachdenkens und der lauten des Lachens.
 
Für viele Menschen ist der Traum vom eigenen Haus der Inbegriff von Stabilität und Zukunft. Es ist nicht nur ein Ort, an dem man lebt, sondern ein Platz, an dem man wächst und sich entfaltet – als Individuum und als Familie. Es ist ein spezielles Gefühl, die eigene Haustür zu öffnen, den eigenen Garten zu betreten und zu wissen, dass hier eine Welt wartet, die nur einem selbst gehört. Der wahre Wert eines Einfamilienhauses liegt nicht in dessen Bauweise oder Größe, sondern in den Momenten, die dort erlebt werden. Es sind die Abende, an denen man zusammen am Esstisch sitzt, die Gespräche auf der Couch oder die Stunden im Garten bei Sonnenschein.
 
Die Intimität des Persönlichen
 
Der Charme des Einfamilienhauses liegt darin, sich ein Zuhause als einen wichtigen Teil seiner selbst zu schaffen. Es gibt keine festen Regeln oder Vorgaben, wie ein Raum genutzt werden muss. Ob großzügige, lichtdurchflutete Wohnzimmer, persönliche Rückzugsorte, abgeschlossene Zimmer oder ein offener Küchenbereich – alles darf sein. In den privaten Räumen wird das Leben persönlich und intim, gleichzeitig bekommt der Alltag Raum zur Entfaltung. Neben all den praktischen Aspekten ist ein Einfamilienhaus vor allem jedoch Symbol für Unabhängigkeit und die Freiheit, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen.


„Einfamilienhäuser stehen seit jeher für den Traum vom Eigenheim. Gleichzeitig sind sie aber auch im Fokus der Diskussion um Zersiedelung, Flächen- und Ressourcenverbrauch. Der Bestand bietet daher ein großes Potenzial, das es neben Investiti-onen in Neubauten flexibel zu nutzen gilt.“

Eva Maria Herrmann

Im vergangenen Jahr lobte der Callwey Verlag gemeinsam mit seinen Partner*innen bereits zum 14. Mal den Wettbewerb „Häuser des Jahres – die besten Einfamilienhäuser“ aus. Aus den insgesamt 165 Einreichungen wählte die Jury 50 Projekte aus, die zeigen, wie vielfältig, spannend, innovativ und kreativ Wohnen sein kann. „Wohnen geht uns alle an, und jeder hat eine Vorstellung davon. Gleichzeitig gibt es eine große Dynamik, sowohl bei den Lebensmodellen – von der klassischen Familie über Mehrgenerationenwohnen, Patchwork und Clusterwohnen bis hin zu Singles – als auch bei den Ansprüchen an das Wohnen. Es gilt, zukunftsfähige, flexible Grundrisse zu entwickeln, die sich an alle Lebenssituationen anpassen lassen. Multifunktional nutzbare Flächen und einfache Umbaubarkeit sind dabei entscheidend. Hinzu kommen veränderte Ansprüche der Bauherren an Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Wohngesundheit sowie technologische Entwicklungen wie Smart Home. Entscheidungen für nachhaltige Konstruktionen, Materialien und Gebäudetechnik treiben den zukunftsfähigen Umbau unserer gebauten Umwelt voran“, schreibt Architekturjournalistin und Jurorin Eva Maria Herrmann in ihrem einleitenden Trendbericht im gleichnamigen Buch, das alljährlich begleitend zum Wettbewerb erscheint und die ausgezeichneten Häuser in Wort und Bild darstellt (Häuser des Jahres, Callwey Verlag, 336 Seiten, EUR 61,70). Die Größe der Bauten spielt für eine Auszeichnung übrigens eine untergeordnete Rolle. Auch klein kann ganz wunderbar sein. So sind erneut einige kompakte Bauten unter den Häusern des Jahres 2024 – etwa „Ferien auf Hof Ahmen“ mit einer Wohnfläche von 40 Quadratmetern, auf der vier Feriengäste Platz finden, die ob einer wirklich lässigen Architektur zu unmittelbaren Beobachtern der Natur werden. Demgegenüber stehen Projekte wie das „Haus über dem See“, das auf 500 Quadratmetern Wohnfläche ein großartiges Raumprogramm samt unkonventioneller, zwischen den Ebenen vermittelnder Erschließungsskulptur bietet. Die Häuser des Jahres sind nicht nur in ihren Dimensionen unterschiedlich, sondern auch in Material, Form und Lage, es sind hochpreisige darunter und kostengünstige, mal sorgt Technik für Energieeffizienz, mal das Material und die Konstruktion. Dieses Mal werden außerdem einige Häuser vorgestellt, die Bauten von innen modernisieren, während das Äußere das Alter oder den Originalnutzen des Gebäudes zeigen und beibehalten darf. Gewonnen hat übrigens ein echtes „Juwel im Hinterhof“.
 
 
Häuser des Jahres – der Sieger
 
Das Siegerprojekt in Karlsruhe folgt den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, vom sortenreinen Bauen bis zum Urban Mining, und verwendet, wo sinnvoll, nachwachsende Rohstoffe und langlebige Materialien. „Interpol ist nicht nur ein Haus; es ist eine harmonische Symbiose aus Geschichte, Innovation und urbaner Lebensqualität. Das Projekt hat seine Wurzeln in einer tiefgreifenden Analyse der Umgebung, der architektonischen Herausforderungen und des vorhandenen Bestands. Milla Architekten haben nicht nur ein bestehendes Gebäude umgebaut, sondern vielmehr eine Geschichte fortgeführt und neu interpretiert“, schreibt Jurymitglied Ulrich Nolting in seiner Laudatio. Zum Konzept des Wohnhauses gehört unter anderem, die Spuren und Reparaturen ungeschönt zu zeigen. So wurde die ursprüngliche Fassade ablesbar rekonstruiert. Die eingestellte Betonkonstruktion bildet drei Ebenen und einen Kern mit umlaufenden Treppen. Je nach Nutzung werden diese Bereiche durch Materialwechsel und Einbaumöbel definiert.
 
Anzahl der Bewohner: 3
Wohnfläche: 127 qm
Bauweise: Massiv
Fertigstellung: September 2021
Architektur: Milla Architekten, D-Karlsruhe, www.milla-architekten.de
Fotografie: Sebastian Schels, D-München, www.schels.net

Um diesen Beitrag weiter zu lesen,
bestellen Sie bitte die aktuelle Printausgabe.

Ausgabe kaufen
Mehr erfahren
Hier kommen Sie zur Ausgabe
news.
letter

Newsletter

Mit dem kostenlosen Newsletter keine spannenden Beiträge mehr verpassen!
Pünktlich zum Erscheinen jeder Ausgabe gibt's vier Artikel in voller Länge.
Jetzt ANmelden
alle.
ausgaben
Mehr erfahren
Spezial: Architektur Mai 2025
05/2025

Spezial: Architektur Mai 2025

Jetzt bestellen
Online lesen
Wirtschaftsmagazin April 2025
04/2025

Wirtschaftsausgabe April 2025

Jetzt bestellen
Online lesen
Spezial: Lifestyle März 2025
02/2025

Spezial: Lifestyle März 2025

Jetzt bestellen
Online lesen
Wirtschaftsmagazin Februar 2025
02/2025

Wirtschaftsausgabe Februar 2025

Jetzt bestellen
Online lesen
Mehr erfahren
Erstellt von MOMENTUM
schließen