
Dass Kia in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen hat, hat nicht nur mit dem Imagewechsel und der Einführung nachhaltiger Antriebsstränge, sondern vor allem mit ihrer Stärke für das Erkennen von Angebotslücken zu tun. Insofern ist Kia mit dem neuen EV4 nur den logischen Schritt dahingehend gegangen, auch einen Elektro-Kompaktwagen anzubieten.
Während Kias EV3 eher in Richtung Kompakt-SUV tendiert, kommt mit dem EV4 nun ein – wenn auch leicht erhöhter – Kompaktler, sowohl als Fast- als auch Hatchback. Wir haben uns den neuen EV4 Hatchback in der Topausstattung GT-Line näher angeschaut und bereits am Exterieur wird deutlich, dass sich die Ingenieure bei Kia auch beim EV4 ordentlich angestrengt haben. Großzügig verteilte, in Hochglanzschwarz gehaltene Designelemente bilden einen sauberen Kontrast zum Weiß und verleihen dem Gesamtkonzept etwas mehr Tiefe und Ausdruck. Breite Schultern erhält der EV4 im Übrigen durch die weit außen angesiedelten Voll-LED-Frontscheinwerfer, deren Vertical-Cube-Signatur der Frontansicht einen futuristischen, beinahe angriffslustigen Blick verleiht. Dasselbe gilt für das Heck. Auch hier wird die Zugehörigkeit zur Kia-EV-Familie durch die Formgestaltung deutlich. Wem die Hatchback-Variante mit ihrer lang nach hinten gezogenen, kaum abfallenden Dachlinie und fast senkrechtem Heck nicht gefällt, dem liegt vielleicht die Fastback-Variante, wenngleich man hier aufgrund des sportlicheren Designs etwas an Platz im Fond verzichten muss. Dank GT-Line fußt der EV4 in unserem Fall auf 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, serienmäßig kommt er mit 17-Zöllern.
Modernes Interieur
Ob Hatch- oder Fastback: Das Interieur gibt sich in jedem Fall modern, obgleich großteils bekannt aus Schwestermodellen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Dreierbildschirm-Gespann, bestehend aus einem 12,3 Zoll großen Instrumentencluster, einem ident großen Navigations- und Entertainmentdisplay sowie einem die beiden Bildschirme nahtlos verbindenden 5,3 Zoll großen Display zur Einstellung der Klimaautomatik. Die Handhabung erfolgt intuitiv und einfach, besonders toll ist, dass sich das Entertainment nahezu unbegrenzt individualisieren lässt, sodass sich jeder sein eigenes Setup konfiguieren kann. Und für die wichtigsten Einstellungen gibt es erfreulicherweise noch haptische Tasten und Regler über der Mittelkonsole.
Highlights der großzügig ausgestatteten GT-Line-Ausstattung sind die beheiz- und belüftbaren Premium-Relaxation-Kunstledersitze in der ersten Sitzreihe sowie das Harman-Kardon-Premium-Soundsystem. Auch ein Head-up-Display gibt es für den Preis ab 55.040 Euro mit dazu. Die Platzverhältnisse fallen trotz der eher kompakt gehaltenen Abmessungen von 4,43 Metern Länge, 1,86 Metern Breite und rund 1,5 Metern Höhe ungewöhnlich großzügig aus, was nicht zuletzt an der fast horizontal verlaufenden Dachlinie liegt. Das betrifft sowohl Kopf- als auch Beinfreiheit und gilt im Übrigen für die erste Sitzreihe als auch den Fond. Und auch das Kofferraumvolumen lässt mit 435 bis 1.391 Litern so manchen Kompakt-SUV links liegen. Die Fastback-Variante fasst ganze 490 Liter im Ladeabteil, was der knapp 30 Zentimeter längeren Karosserie zu verdanken ist.

